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Shadowing


Im LAB möchten wir das Konzept des Shadowings vorstellen und folgende Fragen klären:
• Was verstehen wir unter Shadowing als Beratungskonzept?
• Welche Anliegen eignen sich für den Einsatz von Shadowing?
• Wie sehen Kundenperspektive und Berater-Rollen aus?
• Wie könnte ein Shadowing-Prozess aussehen?
Um zu veranschaulichen, wie dieses Konzept in Kundenprojekten eingesetzt und gelebt wird, finden Sie weiter unten echte Projektbeispiele in der Slideshow.

Was verstehen wir unter Shadowing als Beratungskonzept?

Das Konzept zielt darauf, Beratung in größtmöglicher Nähe zum Tagesgeschäft des Kunden zu praktizieren. Der zeitliche  Zusammenhang von Diagnostik und Intervention ist unmittelbarer als in Beratungskontexten, die in überwiegend außerhalb des Tagesgeschäfts gestaltet werden, und trägt damit wesentlich zur Handlungsorientierung und Umsetzung von Beratungsinhalten/Anliegen bei. Neben Impulsen zur Reflexion, die sich durch ihren starken Alltagsbezug auszeichnen, steht die Befähigung von Menschen und Systemen,  die unproduktiven und hinderlichen Handlungsmuster in der Situation zu erkennen und zu verändern, im Vordergrund. Durch die große Nähe zum Alltag des Kundensystems und die komplexen Auftragsbeziehungen hat jeder Shadowing-Prozess auch eine politische Dimension.

Um wirksam zu sein, ist es wichtig, dass das Konzept, die Vorgehensweise und Ziele gut kommuniziert werden, damit Lernprozesse im Alltag nicht durch Spekulationen behindert werden. Die Alltagsnähe und die Beobachterrolle des Beraters  können zu Irritationen führen. Aus Sicht der Beobachteten und mit Blick auf Lern-und Fehlerkultur, kann es wichtig sein, Bedenken hinsichtlich der Sammlung von Daten z.B. für die Personalakte entgegenzuwirken.

Im Rahmen eines Shadowing Prozesses kann es insbesondere in bilateralen Konstellationen zu einer hohen Beziehungsintensität kommen. Hier gilt es, den Schutz der Privatsphäre im Blick zu behalten. Shadowing als Beratungskonzept ersetzt nicht die Arbeit am System, sondern ist eine Ergänzung, die auf die Umsetzung von Erkenntnissen und Veränderungsbedarf im Alltag gerichtet ist. Da Kultur in der alltäglichen Praxis entsteht, ist hier auch der Ort, wo Lern- und Entwicklungsprozesse besonders wirksam und nachhaltig implementiert werden können.

Kundenkonzept 1

Welche Anliegen eignen sich für den Einsatz von Shadowing?

Shadowing als Beratungskonzept, verstanden als eine im Alltag integrierte vorübergehende Beratung und Begleitung ist geeignet, in den zentralen Beratungsfeldern der Köhninger GmbH (Systemische Strategie-Arbeit, Organisations- und Kulturentwicklung, Changemanagement und Agilität, Leadership und Digitale Transformation) zum Einsatz zu kommen.

Wie sehen Kundenperspektive und Berater-Rollen aus?

Ziel ist es, ein Handlungs- und lösungsorientiertes Konzept zu implementieren, das direkt und ohne Umweg im daily business die Alltagsdynamiken aufgreift und seine Wirksamkeit entfaltet. Damit ist ein hoher Grad von „on-the-job-learning (70-20-10-Modell) machbar.
Ein Shadowing-Prozess erfordert sehr erfahrene Berater, die ein vielseitiges Rollenrepertoire besitzen und auf allen Ebenen der Organisation anknüpfen können. Mögliche Rollen sind z.B. Sparringpartner, Mentor, Facilitator, Impulsgeber, Team-Coach, Lotse, Brückenbauer usw. Berater im Shadowing Prozess sind sehr präsent und als role model und Kulturträger wahrnehmbar. Sie verbringen in der Regel mehrere Tage am Stück beim Kunden vor Ort. Die Nähe zum Kundensystem erfordert spezifische Supervision. Ebenfalls wichtig ist es, eine klare Abgrenzung zu einer Interimsrolle zu zeigen.

Wie könnte ein Shadowing-Prozess aussehen?
  1. Auftragsklärung mit besonderem Fokus auf das Shadowing-Konzept, z.B. mit wem und in welchen Konstellationen muss
  2. Auftragsklärung erfolgen und kontinuierlich überprüft werden. Welche Ziele und welche Reichweite sind intendiert?
  3. Kennenlernen des Kundensystems (z.B. Reifegrad und readiness) und Beziehungsgestaltung
  4. Arbeit mit Schlüsselpersonen im System (z.B. Entscheidungsfindung, Kommunikation, Meetings, Schnittstellen, Verantwortlichkeiten / Zuständigkeiten…)
  5. Arbeit mit Zielgruppen am System (Qualifikation, Workshops, Großgruppen, Training, Lernwerkstatt)

Achtung! Bei der Steuerung des Prozesses spielen Interne (HR/PE/OE) eine zentrale Rolle.

Kundenkonzept 2

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